Das Wohnen in der Stadt steht heute vor vielen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen, wie z.B. dem fortschreitenden Klimawandel, ansteigender Belastung durch motorisierten Verkehr, Lärm und Flächenverbrauch. Aber auch Migrationskonflikte, demografischer Wandel mit räumlich heterogener Entwicklung von Alterungsprozessen und das Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung müssen bewältigt werden: sie sind essenziell für die nachhaltige Zukunft von Wohnungsangebot und -nachfrage. Ein zu beobachtender Entwicklungstrend ist, dass sich die Verteilung der Bevölkerung in zwei gegenläufigen Bewegungen „sortiert“. Während in Schrumpfungsregionen die Menschen aus der Fläche in die zentralen Orte wandern – und überregional in die sogenannten Wachstumsregionen – kann man feststellen, dass in diesen Wachstumsregionen wiederum ein starker Zuzug vor allem von 21 – 35 jährigen in sogenannte Schwarmstädte (wie Darmstadt, Freiburg, Leipzig) und von dort in deren Umland erfolgt.
Die Herausforderung dieser Städte ist vielfältig: einerseits müssen Nachhaltigkeitsanforderungen und klassische Aufgaben der Stadtentwicklung und Siedlungsplanung bei begrenztem Budget bewältigt werden – andererseits sollen die Kommunen Spielräume, Strategien und Konzepte bereitstellen, um eine gesellschaftliche Transformation unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern zu befördern. Bei dieser Vielfalt von Aufgaben und Zielstellungen kommt es im kommunalen Alltag zu Zielkonflikten, suboptimalen Entscheidungsprozessen und letztlich auch zu nachhaltigkeitsrelevanten Bewertungsproblemen. Bei vielen der bislang beobachtbaren Strategien und teilweise vorhandenen Bewertungskonzepten handelt es sich um eher fragmentierte oder sektorale Ansätze. Zudem sind sie nur in seltenen Fällen partizipativ entwickelt worden. Was als Rahmung – bereits im ersten Schritt – zumeist fehlt, sind integrierende Zieldimensionen: Zukunftsvisionen und Narrative der Entwicklung, die durch lokal diskutierte Indikatoren und dann durch ein praxistaugliches Bewertungsmodell abgestützt werden. Das Vorhaben will dieses Defizit auflösen.
Die zentralen Forschungsarbeiten des Vorhabens fokussieren auf folgende Punkte:
Zentrales Ziel des in Darmstadt und Griesheim ist die Erarbeitung eines Beitrags zur kommunalen Nachhaltigkeitssteuerung auf Entwicklungsflächen mithilfe integrierter Zukunftsvisionen und Bewertungsschritte durch:
Das Projekt entwickelt integrierte Zukunftsvisionen – mit der Ausweisung von möglichen Zielkonflikten und aus der Perspektive von Kommunen und Bürgern – und Handlungsempfehlungen auf kommunaler und nationaler Ebene.